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Im Jahre 1964 war man sich in närrischen Saschwaller Kreisen darüber im Klaren: Die Sasbachwaldener Fastnacht sollte ab sofort durch eine typische Symbolfigur die alljährlich im gleichen Häs auftritt, bereichert und belebt werden: Was lag näher, als den alten Ortsnamen "Saspach-Walhen" dazu heranzuziehen. "Saschwalle" sagen die Einheimischen seit alters her zu ihrem Ort, und im Kirchenlateinisch hieß er früher "Sasbach-Gallorum", das "Sasbach der Gallier".

GermanenEs müssen also früher andere Menschen als in der Umgebung gewesen sein, die hier am Oberlauf des Sasbaches, in den Wäldern am Fuße der Hornisgrinde lebten: Diese "Walchen" oder "Welschen" (siehe auch den Ort "Welschensteinach" im Kinzigtal, oder Welschkorn = Mais)  werden als übrig gebliebener Stamm der ansässigen Urbevölkerung gedeutet. Welche sich bei der Verdrängung durch die Neuankömmlinge in der Zeit der Völkerwanderung,  (um ca. 300 n.Chr. kamen die Alemannen in unsere Gegend) in das abgelegene Gebirge zurückzogen, und dort sesshaft blieben. Zudem hatten Bürgermeister Nikolaus Müller und Ratschreiber Rolf Echtle auf einer Vorlesung an der Verwaltungsakademie in Baden-Baden  zum Thema „Staatsrecht" über das Rechtsempfinden der alten Germanen gehört. Für die beiden war ab dem Zeitpunkt klar, die Germanen künftig die Saschwaller Fasent prägen würden.
 
GermanenEs reifte auf den Vorschlag der beiden „Staatsrechtler" hin der Entschluss, diese Ureinwohner wieder zum Leben zu erwecken. So kommen seit 1965 ganz im Sinne der alemannischen Fastnachtstradition alljährlich die "Germanen", diese "wilden Männer" aus dem Gebirge über Sasbachwalden, herunter ins Tal. Das Häs des Germanen besteht ganz aus Fell, dabei wird der Pelz von Reh, Geiß, Has und Fuchs verwendet.
 
Durch die natürlichen Farbunterschiede, erhält jedes Häs ein individuelles Aussehen. Als Gürtel wird ein Seil oder ein Lederriemen getragen. Die Beinkleider sind aus Hasenfell, mit Lederriemen oder einem Seil zusammengehalten. Darunter braunes, festes Schuhwerk.

Der Helm mit angedeuteten Haaren aus Hanf, oder auch mit Fell bedeckt, darüber die 2 Kuhhörner. Die Germaninchen tragen eine Fellmütze, ihr Kleid ist aus Leinen, mit Fellbesatz, darüber eine ärmellose Weste aus Fell. Zum Bild des Germanen gehört auch die Keule oder der Speer aus Holz, als Waffe in der Hand getragen. Das Gesicht wird braun-schwarz geschminkt, ist also traditionell ohne Maske. In diesem Häs sorgen die Germanen immer wieder für Aufregung und Verwunderung, nicht zuletzt auch durch das „Germanenblut" welches traditionell an Besucher und Gäste ausgeschenkt wird.

An der Spitze dieser „wilden Männer" steht der "Germanikus". Kurze Zeit später bekamen die Germanen auch noch weibliche Unterstützung, in der Figur des „Germaninchens".